Die zweite GBSQ-CD ist erschienen. Also ran an die Buletten und mal reingehört.
Der kleine Katzenmann macht den Anfang, bzw. genau genommen ein waschechtes Katzenmaunz-Solo. Damit ist schon klar, dass die Fünf ihre Konzert-Arrangements hier und da fleißig erweitert haben. Der Katzenmann kommt also mit echter Fahrrad-Athmo daher, mit Klingeln, Pumpen (fffft fffft) und Leerlaufrasseln. Das Bicycle Race fällt in der Studioversion dabei leider aus. Schade, dafür punktet der Mitsingteil. Uuuuund jetzt Alle: "Katzenrad, Katzenrad..." Juut, reicht!
Weiter zu Anna und ihrem Arschgeweih. Body Art ist live einer meiner Favoriten, auf CD mit Akustikgitarre hier und da ein wenig ausgebaut macht es direkt nochmal mehr her. Toll!
Titel drei, das inzwischen "gute alte" Lied über die alltäglichen Probleme des Flaschenmusikers. Es mag noch immer schwer sein, Flaschenmusikant zu sein, nun hat man (so man es denn noch nicht kannte) allerdings die Chance, auch beim ersten Hören die "Ei-Baguette"-Stelle akustisch zu verstehen. Die Frage, was die Künstler uns mit "nachts in Eibergenz" sagen will und wo dieses "Eibergenz" eigentlich liegt, ist damit wohl erledigt.
Nach dem Katzenmann folgt mit dem Frühen Vogel das nächste Tierlied. Der Arme findet zwar noch immer den Wurm nicht, dafür hat er sich aber ein besonders tolles Arrangement verdient. Hier wurden nicht zu knapp Zisch-, Percussions- und Ploppflaschen und ein wie ich finde perfekt dosierter Bass eingespielt. Schade, dass die Fünf nicht genügend Hände haben, das auch live so umzusetzen. Macht sich nämlich wirklich gut.
Schonmal ein Lied über stark und schwach gebeugte Verben und eine zurecht beendete, unglücklich verlaufene Liebesbeziehung gehört?! Da muss aber auch erstmal jemand drauf kommen. Hier hat man die einmalige Gelegenheit sein Sprachzentrum auf vollständige Funktion zu überprüfen. Ohne unnötige Schnörkel im Arrangement, dafür umso verworrener im Text.
Uuuuuhuuuuhuuuuuhuu.... ei-ei-ei... Schon Schluss. Na, auf der CD noch nicht ganz, live ja auch noch nicht, aber im Lied dafür schon. Peter singt, was im Urlaub, nach 'ner Party oder an der Uni so abgeht.
Die Rhythmusgruppe setzte ein, es wird ge"uuuuh"t und ge"ei"t, Endie hat sein Solo, alles wie immer, doch dann sind da noch einige ziemlich großartige Klingflaschen und eine Gitarre. Und wieder stellt sich die Frage, warum pro Musiker nur zwei Hände mitgeliefert werden. Ei-ei-ei...
Jetzt kommt Live-Musik, auf dieser CD ohne Vorwarnung, dafür aber mit Moderation. Denn dieses Stück Flaschenmusik hat eine Erklärung nötig. Wer's nicht kennt, weiß dann, dass Fritze Schautafeln hochhält, dass es einen Praxisteil gibt und wie man ans Vorharzdiplom kommt.
Im Zebrano, relativ nah dran, am Harz (im Gegensatz zu NRW zumindest) haben sich alle angestrengt. Am Ende hat's zum Diplom gereicht, auch wenn man die Verwirrung der Zuschauer raushören kann.
Mein Fazit:
Super Songauswahl, allesamt toll arrangiert. Nicht zu weit weg von dem, was man live kennt, aber eben immer da chic ausgeschmückt wo es passt. Ich finde es ja immer ein wenig schwierig, wenn ein Live-Besucher auf dem Weg nach hause die CD einlegt und die eben gehörten Stücke auf der CD kaum wieder erkennt. Das wird ihm hier nicht passieren und ich denke, auch Flaschenmusikpuristen haben Spaß an den zusätzlichen Instrumenten.
Jetzt bloß schnell her mit dem zweiten Teil, denn die 22 Minuten Spieldauer dürften den meisten Konzertbesuchern kaum für den Heimweg reichen.