GlasBlasSingBlog - Flaschenmusik aus Konsumentensicht

Montag, 14. Juni 2010

ExploreScience

Mainz, Mannheim... jetzt reichts aber erstmal wieder mit Süden. Mir zumindest.
Der GBSQ-Auftritt beim Lernfest" ExploreScience im Luisenpark Mannheim war (natürlich) trotzdem die Reise wert. Der Luisenpark ist nämlich großartig. Riesige Rasenflächen, eine Seebühne, eine Hand voll vorwitziger Störche, die einem die Kekse abluchsen wollen und eine Hauptbühne, auf der Musik und abends das Rudelgucken stattfanden. Tagüber spielte das Wetter mit und tausende Kinder wuselten, grölten, explorierten und warfen uns ihre Frisbees an den Kopf. Super!

Die Show stand im Zeichen des Themas "Schall und Klang" und passend dazu waren eine Art "Stomp-Cover-Act", eine Stepptanzgruppe, ein Musikwissenschaftler, der übers Klatschen referierte (was man nicht so alles studieren kann...), Viva Voce als A-cappella-Band und GlasBlasSing eingeladen.
Die Zeit war knapp, die Setlist kurz, die Begeisterung riesig. Vorn johlten die Zuschauer, hinten der völlig perplexe Schlagzeuger der Capitol-Show-Band.
Der Kerl war derart aus dem Häuschen, dass ihn Plopp- und Percussionseinlagen beinahe vom Schlagzeug-Höckerchen gefegt hätten. Lisa und ich hatten fast genausviel Spaß an seinem Anblick, wie am Programm. (Fast!)

Als i-Tüpfelchen gab's noch ein Massenflaschenmusizieren. 600 "lasteflaschen wurden ans Publikum verteilt, der Musikstudierte dirigierte und Endie und Frank improvisierten dazu. Witzige Idee. Klanglich ein Chaos, aber faszinierend - und wieder einmal merkte man, wie schwierig es doch ist, verlässlich und auf den Punkt der Flasche den richtigen Ton zu entlocken.

Wer mehr über das Fest lesen möchte, klickt hier.

Dass Abends die deutsche Natio bei ihrem WM-Auftakt noch einen ganzen Kontinent (nämlich Australien) mit 4:0 vom Platz fegte, das ganze nur von einer mickrigen Vuvuzela betrötet wurde und dass wir trocken unterm Zeltdach rudelguckten sei der Vollständigkeit halber hier auch noch schnell zusammengefasst. Schwupp.

Jetzt ist dann erstmal Sommerpause.

(klappt nicht immer)

Sonntag, 6. Juni 2010

Mainz, 30°C, das "neue" Programm sitzt

Na klar, hier und da gibt's immer was besser zu machen. Aber was ich da gestern Abend in den Mainzer Kammerspielen auf die Ohren bekam, war wieder ein Fest.

Nach den Andeutungen, es habe "hier und da Arrangementänderungen" gegeben, hatte ich mit kaum hörbaren Details gerechnet. Aber von wegen!Das war "Keine Macht den Dosen 2.0" bzw. bei manchen Stücken sogar "3.0".
Good Vibrations zum Beispiel: In Bochum bei der Premiere hatte noch Endie den augenscheinlich zumindest kompliziertesten Job, war er doch mit Pusten, Singen und rhythmischem Klimpern auf dazu vor ihm abgestellten 0,3er-Flaschen befasst. Dann fiel das Klimpern weg, jetzt ist es zurück, und zwar hat Möhre die Ehre mit einem extra Flaschenxylophon und einem "Doppelholzschlägel". Dass er gleichzeitig auch noch die Basedrum und natürlich seinen Mund bedient macht die Sache zu einem Multitasking oberster Liga.

Aber auch sonst hat sich einiges getan. Neue Strophen, wohin die Orrn sich wenden. Zuviele, um sie alle aufzuzählen und Grund genug, unbedingt eines der nächsten Konzerte zu besuchen. Oder zwei. ;-)

Die Gesamtumstände gestern Abend waren einerseits traumhaft, andererseits auch wieder nicht. Das Konzert war ratzevoll. Es schien also größten Bedarf an Flaschenmusikversorgung zu geben, am Rhein. Dass es die Karten als "Festivalabo" und auch als "Kombi-Ticket" mit einer vorher stattfindenden Open Air Veranstaltung (Les Grooms) unmittelbar vor den Kammerspielen gab, lasse ich als Begründung nicht zu, denn wer erschienen war benahm sich nicht wie Abopublikum sondern hatte größte Lust auf GlasBlasSing und scheute sich auch nicht, das öffentlich kundzutun. Schon nach den ersten zehn Minuten kochte der Saal. Und damit meine ich nicht die unfassbaren Temperaturen, sondern die großartige Stimmung. Mainz, wie es sang und lachte, sozusagen. Und das, obwohl sich nur ein paar wenige Zuschauer als flaschenmusikerfahren outeten, schließlich war es ja auch (so sagte Endie) das erst Konzert in Mainz. Nicht so einfach, das zu steigern, würde ich sagen.
Einzig beim Schunkeln weigerte sich mancher standhaft. Das mag aber tatsächlich an den Temperaturen gelegen haben. Wer hakt sich schon freiwillig kurzbeärmelt bei seinem transpirierenden, ihm fremden Sitznachbarn ein?! Ich zumindest habe solo geschunkelt., denn"Das is ja eklisch!"
Um kurz vor Mitternacht machte ich mich dann zu Fuß am Rheinufer entlang auf den Weg ins Hotel, weiterschwitzen.

Aber ich komme gern wieder. Vielleicht, wenn es nicht ganz so warm ist?! Ließe sich das einrichten?

Freitag, 4. Juni 2010

"Ein ganz Besonderes sogar!"

Tag "ainz" - am pfälzischen Rhein. Ich hoffe, das darf man so sagen. Dom gesehen. Rhein gesehen. Sonne genossen und die Stadt zu Fuß erkundet. In der wirklich weitläufigen Fußgangerzone herrscht ein völliges Sprachgewirr. Die Amis der nahen Airbase sind überall und vermischen sich mit Pfälzern, Holländern, Asiaten und allen moglichen anderen Touristen. Wenn ich jemanden nach dem Weg fragen möchte, halte ich mich an die Amis. Die verstehe ich wenigstens... Selbst die jugendlichen Asis babbele seltsam. "Alda, ge!" Da lobe ich mir doch den beherzt zupackenden Ruhrgebietsslang. Klingt alles so kitschig hier. Ahjooo.

Meine Zimmernachbarn im Hotel hatten Lust auf Smalltalk und fragten, was ich denn so allein hier treibe. Ein Konzert besuchen, war mein Versuch, den Talk small zu halten. Die freundliche Dame wollte mehr wissen. "Ein besonderes?" hakte sie nach und geriet bei meiner kleinen Erläuterung zur Flaschenmusik ins Grübeln. "Wo kommen die denn her?" "Aus Berlin!" "Oh, ich auch!" Jetzt war sie angefixt und ich an der Reihe, ihr die Webadresse und die morgigen Konzertdaten leserlichst zu notieren. Ich sollte Provision verlangen. ;-)

Mit einem gefühlten Kilo Pasta im Bauch und einem kleinen Sonnenbrand endete mein - pardon: main Tag vor dem TV im Hotel schon um halb 10 abends. Morgen muss ich ein wenig länger "aushalten", das Konzert fängt ja erst um 21:30h an. ;-)

Dienstag, 1. Juni 2010

Drai, zwai, ainz...

Mainz.

Das kann mir ja was werden. Ich habe tatsächlich noch nie alleine eine fremde Stadt erkundet. Ganz ohne Begleitung oder Verabredung. Nur ich. Wird das wohl langweilig?!

Hoffentlich gehe ich nicht verloren, zwischen rüstig rentnerndem Fernsehgarten und trötenden Trompeten, oder verfahre mich auf die "falsche" Rheinseite nach Wiesbaden und werde vom BKA verhaftet? Das sind ja Aussichten.
Also stürze ich mich in Kurzurlaubsvorbereitungen und quetsche die Stadt in die einschlägigen Suchmaschinen. Wohin in Mainz?!
Den Dom muss man wohl gesehen haben, und die Mainspitze vielleicht. Und wenn man schonmal da ist, sollte noch Zeit bleiben für ein wenig Kultur. Da bietet sich in meinem Falle Glasmusik an. In den etwas späteren Abendstunden, bevor die Altstadt lockt.

Wenn ihr also nichts mehr von mir hört, nach dem kommenden Wochenende, dann bin ich wahrscheinlich verloren gegangen. Lost.
Haben allein reisende Kinder nicht immer solche peinlich-praktischen Adress-Anhänger um. "Hallo, ich bin Aenni und habe mich verlaufen..." - sollte ich mal noch drüber nachdenken. Noch habe ich ja ein paar Tage Zeit. Sicher ist sicher.