GlasBlasSingBlog - Flaschenmusik aus Konsumentensicht

Dienstag, 2. Juni 2009

Die Guten ins Töpfchen...

Zwei Abende GBSQ im Senftöpfchen liegen also hinter mir. Schön wars. Auch wenn wir dafür den einen oder anderen Kilometer auf uns genommen haben. Hattingen - Köln - Hattingen - Dortmund - Köln - Hattingen... Aber es hat sich mehr als gelohnt.

Das Senftöpfchen ist mir immer wieder ein Rätsel. Die Chefin, die da das Zepter schwingt ,scheint ähnlich verschroben wie der feldwebelnde, schwerhörige, altbackene Platzanweiser. in der beigen Weste - "Jawohl, Frau Hauptmann". Und dieser seltsam unterwürfige Kellner - unfassbar. Aber passt ja alles ins Bild. Auch, dass eine 0,7 Liter Flasche Wasser 7,0 Euro kostet. Senftöpfchen pur.

Die Konzerte machen das zum Glück wett. Alle entspannt und gut drauf, die Stimmung im Saal prima, auch wenn der zweite Abend nicht ganz ausverkauft war. Am ersten Abend lief (fast) alles nach Plan.
Am zweiten Abend hatten wir ein paar extra Lacher. Allem voran beim Auftritt aus dem Saaleingang zur zweiten Hälfte: Als die bunten behmdeten Come Toghether schmetternd auftraten und wir uns umdrehten, fielen wir fast vor Lachen vom Hocker. Der Platzanweiser, quasi das lebende Gegenteil aller musikalischer Beschwingtheit, trottete zwischen den GBSern im Entenmarsch in den Saal. Er hatte wohl seinen Einsatz als Kamerakind verpasst und war in die auftretenden Flaschenbläser geraten. Ein herrliches Bild. Opa im beigen Westchen zwischen den Leuchthemden. Herr-lich! Dass beim Erreichen der Bühne noch kein Licht auf der Bühne war, hing damit sicher nicht zusammen, erheiterte uns aber umso mehr. So hatte nicht nur Herr Platzanweiser sondern auch Herr Tontechniker Jörg seinen Einsatz verpasst. Ab da lief es dann mehr oder weniger nach Plan...

...bis Fritze, die Herzen der stolzesten Frauen brechend, über unseren Tisch kletterte. Es stockte uns kurz der Atem. "Das wollte ich immer schonmal machen" - tolle Idee, Fritze. Aber das Wasser hier hat sieben Euro gekostet. ;-) Ist ja nochmal gut gegangen! Nur verwirrte ihn diese mutige Einlage selbst scheinbar dermaßen, dass er die Pointe ziemlich verbaselte. Hat aber kaum einer gemerkt, glaube ich...

Außergewöhnlich war am zweiten Abend auch der Gastblasauftritt der "Freiwilligen". Schnell waren drei (Un-) Freiwillige gefunden, die es sich zutrauten, mitzupusten, wobei sich Fritzes Mitspielerin eher ungeschickt anstellte. Songunterbrechung vorprogrammiert. Fritze pustete vor, es klappte immernoch nicht, aber egal. Sie hielt sich tapfer.
Frank stand mitten im Stück vor einem ganz anderen Problem. Der Herr an seiner Seite war mit seiner eigenen Blaskunst scheinbar arg unzufrieden und gab auf. Unfassbar. Die Resignation mit "Scheiße, mach du mal!" verbalisierend drückte er einem vollends verdutzten Zuschauer die Flasche in die Hand. Meuterei! Die Profis staunten, wir lagen halb am Boden vor lachen und der unfreiwillige Ersatz tat sein Möglichstes. Was für ein Schauspiel!
Als Kompromiss bekam der Meuternde eine Flasche Limo, der Einspringende durfte sich ein Bier gönnen. Fair gelöst, wie ich finde...