GlasBlasSingBlog - Flaschenmusik aus Konsumentensicht

Sonntag, 13. Februar 2011

Themawechsel (5) - Moses W.

Wozu Facebook nicht so alles zu gebrauchen ist... Ich bin ja sonst ehrlich, und deshalb auch heute:
Hätte es nicht die Facebook-Kartenverlosung für Moses' "Er, Sie, Ex" im duisburger 100Meister gegeben, ich hätte den Abend wohl auf der Couch verbracht... und gut 1/3 des anwesenden Publikums auch. Habe ich aber nicht - und andere auch nicht, und so begleitete ich die glückliche Gewinnerin (Lisa) nach Duisburg.

Die Premiere mit eingerechnet habe ich "Er, Sie, Ex" damit jetzt das fünfte Mal gesehen. Wieder sind mir ein paar kleine Änderungen, Erweiterungen und Streichungen aufgefallen, und wieder fand ich alles ein wenig flüssiger und "besser", aber (ich bin ja ehrlich, das sagte ich bereits) irgendwie dauerte es doch einen kleinen Moment, bis er das Publikum "hatte". Ob es daran lag, dass Moses ein wenig ungeduldig schien, dass er die ersten Minuten gehörig Gas gab, oder ob ich da auch einfach nur einen falschen Eindruck hatte? Ich bin mir da selbst nicht ganz schlüssig. Spätestens nach dem ersten Lied "hatte" er das (leider doch recht überschaubare) Publikum dann aber.
Ziemlich bitter finde ich, dass es unten im Café des 100Meister rappelvoll war, oben bei Moses aber grooooßzügig und sogar mit Bistrotischen bestuhlt und trotzdem nicht jeder Platz besetzt war. Schade, denn viele Gäste des Cafés werden gar nicht gewusst haben, was sie oben verpassen...
(Es war ein wenig wie damals das GBSQ in Trier. Schade, schade...)

Jetzt mache ich glaub' ich erstmal einen längere "Er-Sie-Ex"-Pause und bin gespannt, wie's sich dann irgendwann mal wieder verändert hat.

...und dann komme ich auch ganz ohne Gewinnspiel hin. :-)

Halleluja!

Gestern Abend war das GlasBlasSing Quintett - inzwischen dürfte jeder Flaschenmusikfreund davon gehört haben - sozusagen Thomas Gottschalks Wettpartner.
Die Show gastierte in Halle/Saale. Aufgabe der Hallenser war, mindestens 500 Menschen mit je einer Flasche auf dem Marktplatz zu versammeln und gemeinsam mit dem GBSQ "Halleluja" zu intonieren.
Eine verdammt große Nummer für einen Kleinkunst-Act - und während wir zuhause auf der Couch die Daumen drückten, dass alles nach den Vorstellungen der sechs (und auch der Regie) läuft, froren in Halle eine Menge Menschen auf dem Marktplatz und holten sich bei Schneefall ein Flaschemusikkonzert und rote Nasen ab.

Thomas Gottschalk verlor die Wette (natürlich) - Halle klimperte und pustete und irgendwie klang nachher wirklich alles nach einem Halleluja. Okay, man hörte die Profis gewaltig raus. Aber so vom TV aus machte die Sache schon mächtig Eindruck, und ich kann mir vorstellen... von der Bühne aus, wird es ziemlich großartig anzusehen gewesen sein.

Das Video zur Wette findet ihr hier:


Ich habe meine ganz persönliche Wette des Abends im übrigen auch gewonnen. Auch, wenn ich es mir anders gewünscht hätte. ...War doch wohl klar, dass Thomas Gottschalk sich so komplizierte Bandnamen nicht merken kann... Depp.

Freitag, 11. Februar 2011

Themawechsel (4) - "Ihr hattet eure Chance!"

Stell dir vor, du möchtest heiraten und deine Braut ist am alles entscheidenden Tag... sagen wir... weg. Da bleiben nicht viele Optionen, meinst du? Weglaufen?! Nein, kommt nicht in Frage. Denn du hast den Saal gemietet, die komplette Hochzeitsgesellschaft an der Backe und das könnte doch auch deine Gelegenheit sein, adäquaten Ersatz für die Abtrünnige an Land zu ziehen.
Jens Heinrich Claassen versetzt sich in seinem Solo "Unter der Haube - ihr hattet eure Chance" in genau diese Lage und auch wenn er in Dortmund irgendwie nicht die Frau für's Leben auftreiben konnte: Aus Sicht des Publikums war der Abend ein Fest.


Ein Fest, das ich gerne demnächst an anderer Stelle wiederholen möchte. Dann vielleicht auch mit dem "Arzt / Arsch" Stück, das ich doch so mag und das in Dortmund leider dem Durchschnittsalter des Publikums zum Opfer fiel. Eben dieses war nämlich deutlich jenseits der 60 bzw. deutlich zu nah am Jenseits. ;-)
Im Diesseits kam jedenfalls das komplette Solo allseits an - lässt sich ja auch gedanklich auf's Thema Diamanthochzeit ausweiten. Praktisch...

Flaschenmusik's coming home

Betritt ein Künstler zu Beginn seiner Show die Bühne, darf er mit einem Auftrittsapplaus rechnen. Der klingt meistens herzlich, manchmal zaghaft, zuweilen auch ein wenig scheu, und von irgendwo schrillt oft ein kleines „Wuuuh!“. Den Künstler freut‘s - da scheint also jemand im Saal zu sitzen: Die Show kann beginnen!


Gestern Abend, im Theater Halberstadt, braute sich aus dem freundlichen „Ah-es-geht-los“-Beifall allerdings innerhalb eines kurzen Augenblickes ein dickes, fettes „Willkommen-zuhause!!!“ zusammen, das sich von hinten links durch den Saal schwappend dermaßen mit Schmackes über die Bühne und die fünf GBSQer ergoss, dass sie fast ein wenig überrollt schienen.


Ein - wie ich finde - ganz entscheidender Moment für die folgenden zwei Stunden. Denn offensichtlich brandeten mitsamt des Applaus auch große Erwartungen an der Bühnenkante an.

Wie gewinnt man so ein Heimspiel also nun? - Indem man die wichtigen Dinger rein macht und sich hier und da Zeit nimmt für ein Kabinettstückchen. Und so und nicht anders wurd‘s gemacht.

Endie ergriff die Chance beim Schopfe und spielte ab und zu das Publikum mit kleinen Insidern an, ohne dabei Neulinge und Zugereiste aus den Augen zu verlieren.


Rein musikalisch betrachtet mag ich schon makellosere Abende erlebt haben. Aber dieser hier, und das war schnell klar, war doch besonders.

Einerseits saßen da nicht „bloß“ die üblichen Verdächtigen: Abokartenbesitzer, Weihnachtsgeschenkbekommer und Radiogewinnspielglückspilze sondern (offensichtlich) Eltern, Freunde, Bekannte und „Na, weißt du noch, wer ich bin?“-Frager.

Andererseits ist das rappelvolle Theater, in dem man damals feierlich sein Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekam atmosphärisch sicher auch was anderes als zum Beispiel eine halb verkaufte Trierer TuFa.


Standig Ovations schon während der letzten Strophe das Abschieds waren die logische Folge eines wirklich tollen Konzerts - und bestimmt fällt es nach so einem Abend das nächste Mal wieder ein Stück leichter, einen Zwischenapplaus wie den der Ankündigung des „Wetten, Dass...“ Auftritts einfach mal einen Moment lang zu genießen.

Es sei euch gegönnt!


Und lasst die Zeit für die Unwissenden, die nicht ahnten, wie groß die Ticketnachfrage sein würde und deshalb mit ihrer "Ich hole noch schnell eine Karte an der Abendkasse" Mentalität böse scheiterten, nicht zu lange werden. Beim zweiten Anlauf werden sie sich eher kümmern. Dann dürfte sich auch in Halberstadt herumgesprochen haben, dass die einstigen Straßenmusiker inzwischen alles eine Nummer größer angehen. Oder zwei...


Jetzt gilt also:

Daumen drücken für das bevorstehende Wochenende. Nicht nur für den Auftritt im ZDF - sondern auch für die kleinen Wunder, die noch viel wichtiger sind! ;-)