GlasBlasSingBlog - Flaschenmusik aus Konsumentensicht

Freitag, 11. Februar 2011

Flaschenmusik's coming home

Betritt ein Künstler zu Beginn seiner Show die Bühne, darf er mit einem Auftrittsapplaus rechnen. Der klingt meistens herzlich, manchmal zaghaft, zuweilen auch ein wenig scheu, und von irgendwo schrillt oft ein kleines „Wuuuh!“. Den Künstler freut‘s - da scheint also jemand im Saal zu sitzen: Die Show kann beginnen!


Gestern Abend, im Theater Halberstadt, braute sich aus dem freundlichen „Ah-es-geht-los“-Beifall allerdings innerhalb eines kurzen Augenblickes ein dickes, fettes „Willkommen-zuhause!!!“ zusammen, das sich von hinten links durch den Saal schwappend dermaßen mit Schmackes über die Bühne und die fünf GBSQer ergoss, dass sie fast ein wenig überrollt schienen.


Ein - wie ich finde - ganz entscheidender Moment für die folgenden zwei Stunden. Denn offensichtlich brandeten mitsamt des Applaus auch große Erwartungen an der Bühnenkante an.

Wie gewinnt man so ein Heimspiel also nun? - Indem man die wichtigen Dinger rein macht und sich hier und da Zeit nimmt für ein Kabinettstückchen. Und so und nicht anders wurd‘s gemacht.

Endie ergriff die Chance beim Schopfe und spielte ab und zu das Publikum mit kleinen Insidern an, ohne dabei Neulinge und Zugereiste aus den Augen zu verlieren.


Rein musikalisch betrachtet mag ich schon makellosere Abende erlebt haben. Aber dieser hier, und das war schnell klar, war doch besonders.

Einerseits saßen da nicht „bloß“ die üblichen Verdächtigen: Abokartenbesitzer, Weihnachtsgeschenkbekommer und Radiogewinnspielglückspilze sondern (offensichtlich) Eltern, Freunde, Bekannte und „Na, weißt du noch, wer ich bin?“-Frager.

Andererseits ist das rappelvolle Theater, in dem man damals feierlich sein Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekam atmosphärisch sicher auch was anderes als zum Beispiel eine halb verkaufte Trierer TuFa.


Standig Ovations schon während der letzten Strophe das Abschieds waren die logische Folge eines wirklich tollen Konzerts - und bestimmt fällt es nach so einem Abend das nächste Mal wieder ein Stück leichter, einen Zwischenapplaus wie den der Ankündigung des „Wetten, Dass...“ Auftritts einfach mal einen Moment lang zu genießen.

Es sei euch gegönnt!


Und lasst die Zeit für die Unwissenden, die nicht ahnten, wie groß die Ticketnachfrage sein würde und deshalb mit ihrer "Ich hole noch schnell eine Karte an der Abendkasse" Mentalität böse scheiterten, nicht zu lange werden. Beim zweiten Anlauf werden sie sich eher kümmern. Dann dürfte sich auch in Halberstadt herumgesprochen haben, dass die einstigen Straßenmusiker inzwischen alles eine Nummer größer angehen. Oder zwei...


Jetzt gilt also:

Daumen drücken für das bevorstehende Wochenende. Nicht nur für den Auftritt im ZDF - sondern auch für die kleinen Wunder, die noch viel wichtiger sind! ;-)


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