GlasBlasSingBlog - Flaschenmusik aus Konsumentensicht

Dienstag, 20. Oktober 2009

"Der Besitz der Karte beinhaltet nicht automatisch den Einlass"

"Der Besitz der Karte beinhaltet nicht automatisch den Einlass" - So eine Karte hatte ich auch noch nicht. Ira und ich hatten in Kamp-Lintfort kurzfristig Sorgen, dass der mühevolle Kartenkauf (Vier (!!!) Telefonate mit einer unfreundlichen, gestressten Verkäuferin in der Kinderschuhabteilung) schließlich vergebens gewesen sein könnte. Dem war zum Glück nicht so.
Der ABC-Keller befindet sich (Schuhfreaks werden es ahnen) im Untergeschoss eines Schuh-Outlets, hat aber den Charme eines großen und super ausgebauten Partykellers mit urigen, unverputzten Wänden und niedrigen Decken. Leider habe ich keine Fotos davon gemacht, aber ihr habt ja Phantasie.
Um kurz vor acht begrüßte uns anstelle des üblichen Hintergrundgedudels vor Konzertbeginn "anspruchsvolle" Unterhaltung, als es hieß "Wladimir Kaminer liest - Wladimir Kaminer..." Um uns herum angestrengt zuhörende Gesichter, hier und da zustimmend schmunzelnde "Aah!" oder "Hmm"-Ausrufe, bis klar war: DAS war die falsche CD. Aber auch mal eine Idee - ein Hörbuch als WarmUp. *g
Das Konzert lief schon deutlich flüssiger als die Premiere. Nur Möhres Schlagzeug hielt den Beanspruchungen nicht stand und zerfiel zwischenzeitlich in seine Bestandteile. Da wird wohl nochmal gehandwerkelt werden müssen...

Donnerstag, 15. Oktober 2009

"Das hatten wir so auch noch nicht!"

Keine Macht den Dosen - das neue Statement der Flaschenmusikbewegung feierte gestern Vorpremiere in Bahnhof Langendreer im "Studio 108.
Die erste Überraschung schon vor Beginn: ein Team des WDR schaltete zweimal live zu, einmal schon vor Beginn in einen gestellten Soundcheck (gespielt wurde Good Vibrations) und dann mittig der zweiten Hälfte beim neuen Bodo Wartke Cover (leider im a cappella Teil).
KmdD (ich lieeebe Abkürzungen) ist großartig geworden. Ich empfehle jedem (auch wenn das hier niemand liest *g*), es sich anzusehen. Die neuen Stücke machen großen Spaß, die klassische Musik zu Beginn und nach der Pause sind ganz großes Kino und die Cover rocken total.
Ich habe den ganzen Tag schon "15 Minuten" im Ohr und singe es vor mich hin. :-)

Morgen werde ich spontan nach Kamp Lintfort fahren. Die Kartenbestellung für den ABC Keller hatte was von einem Krisengespräch mit der russischen Botschaft. Die russische Schuhverkäuferin legte zweimal mitten im Gespräch auf - ich blieb aber dem Anlass entsprechend hartnäckig und am Ende erfolgreich. Die Karten kann ich morgen (paarweise *g*) an der Schuhgeschäftskasse abholen. Das Konzert findet dann im Keller des Ladens statt. Das kann mir ja was werden.

Mal sehen, ob die GBSer dann ähnlich aufgeregt rüberkommen wie gestern. Da merkte man ihnen hier und da die Vorpremierenstimmung schon ganz schön an. :-)

Der Titel des Posts entstammt übrigens dem Schenkelklopfer "Oh, sieben Richtige beim Liederraten, das hatten wir so auch noch nicht" - na sowas, war es doch auch die Premiere des neuen Gewinnspiels. :-) "Preise, Preise, Preise, Preise..."

Dienstag, 2. Juni 2009

Die Guten ins Töpfchen...

Zwei Abende GBSQ im Senftöpfchen liegen also hinter mir. Schön wars. Auch wenn wir dafür den einen oder anderen Kilometer auf uns genommen haben. Hattingen - Köln - Hattingen - Dortmund - Köln - Hattingen... Aber es hat sich mehr als gelohnt.

Das Senftöpfchen ist mir immer wieder ein Rätsel. Die Chefin, die da das Zepter schwingt ,scheint ähnlich verschroben wie der feldwebelnde, schwerhörige, altbackene Platzanweiser. in der beigen Weste - "Jawohl, Frau Hauptmann". Und dieser seltsam unterwürfige Kellner - unfassbar. Aber passt ja alles ins Bild. Auch, dass eine 0,7 Liter Flasche Wasser 7,0 Euro kostet. Senftöpfchen pur.

Die Konzerte machen das zum Glück wett. Alle entspannt und gut drauf, die Stimmung im Saal prima, auch wenn der zweite Abend nicht ganz ausverkauft war. Am ersten Abend lief (fast) alles nach Plan.
Am zweiten Abend hatten wir ein paar extra Lacher. Allem voran beim Auftritt aus dem Saaleingang zur zweiten Hälfte: Als die bunten behmdeten Come Toghether schmetternd auftraten und wir uns umdrehten, fielen wir fast vor Lachen vom Hocker. Der Platzanweiser, quasi das lebende Gegenteil aller musikalischer Beschwingtheit, trottete zwischen den GBSern im Entenmarsch in den Saal. Er hatte wohl seinen Einsatz als Kamerakind verpasst und war in die auftretenden Flaschenbläser geraten. Ein herrliches Bild. Opa im beigen Westchen zwischen den Leuchthemden. Herr-lich! Dass beim Erreichen der Bühne noch kein Licht auf der Bühne war, hing damit sicher nicht zusammen, erheiterte uns aber umso mehr. So hatte nicht nur Herr Platzanweiser sondern auch Herr Tontechniker Jörg seinen Einsatz verpasst. Ab da lief es dann mehr oder weniger nach Plan...

...bis Fritze, die Herzen der stolzesten Frauen brechend, über unseren Tisch kletterte. Es stockte uns kurz der Atem. "Das wollte ich immer schonmal machen" - tolle Idee, Fritze. Aber das Wasser hier hat sieben Euro gekostet. ;-) Ist ja nochmal gut gegangen! Nur verwirrte ihn diese mutige Einlage selbst scheinbar dermaßen, dass er die Pointe ziemlich verbaselte. Hat aber kaum einer gemerkt, glaube ich...

Außergewöhnlich war am zweiten Abend auch der Gastblasauftritt der "Freiwilligen". Schnell waren drei (Un-) Freiwillige gefunden, die es sich zutrauten, mitzupusten, wobei sich Fritzes Mitspielerin eher ungeschickt anstellte. Songunterbrechung vorprogrammiert. Fritze pustete vor, es klappte immernoch nicht, aber egal. Sie hielt sich tapfer.
Frank stand mitten im Stück vor einem ganz anderen Problem. Der Herr an seiner Seite war mit seiner eigenen Blaskunst scheinbar arg unzufrieden und gab auf. Unfassbar. Die Resignation mit "Scheiße, mach du mal!" verbalisierend drückte er einem vollends verdutzten Zuschauer die Flasche in die Hand. Meuterei! Die Profis staunten, wir lagen halb am Boden vor lachen und der unfreiwillige Ersatz tat sein Möglichstes. Was für ein Schauspiel!
Als Kompromiss bekam der Meuternde eine Flasche Limo, der Einspringende durfte sich ein Bier gönnen. Fair gelöst, wie ich finde...

Montag, 25. Mai 2009

Vorfreu.de

Zwei Konzerte derselben Band an zwei aufeinander folgenden Abenden am selben Wochenende. Ich seh schon, wie du mir 'n Vogel zeigst! Mach ruhig, es ist ja nicht dasselbe Konzert. Das gleiche Programm vielleicht - von mir aus auch das selbe. Aber doch immer anders. Nicht?

Dienstag, 28. April 2009

Bei Anruf: Flaschenmusik

Wenn mein Handy klingelt, im Moment, dann werde ich manchmal gefragt, was das eigentlich für ein Instrument ist, das man da hört. "Klingt, als wenn einer auf 'ner Flasche bläst!" hat vor kurzem ein Kollege im Scherz behauptet. Recht hatte er. Nur: glauben wollte er das dann irgendwie doch nicht. Erst nach einem Ausflug zu YouTube konnte ich ihn überzeugen.

Da gibt es also tatsächlich fünf Männer, die davon leben, auf Flaschen Musik zu machen. Abend für Abend, Stadt für Stadt. Ein professionelles Flaschenmusikensemble. Fast schon erstaunlich, dass das nicht schon seit Jahrzehnten eine etablierte Spielart ist. Stimmfreudige Interpreten gäbe es doch genug, und Instrumente. Nur sind Viele zum Spielen nach dem Stimmvorgang wohl nicht mehr fähig. Das ist also die Crux. Trinkfest muss sein, wer einen neuen Musikstil erschaffen will.

Dann findet der ambitionierte Flaschenmusikant irgendwo zwischen A² und Cis Null auch meinen Klingelton.