GlasBlasSingBlog - Flaschenmusik aus Konsumentensicht

Sonntag, 25. April 2010

"Warum lachen die?"

Gestern endete für mich der Glapril mit einem Abend in Brilon.
Ganz ehrlich: Mein Herz schlägt nicht besonders für das Sauerland. Ich werde mit den Menschen dort wahrscheinlich auch nicht mehr so richtig warm. Aber sei's drum. In Brilon gibt es nicht nur ein modernes und gute ausgestattetes Kolpinghaus - es gibt auch noch "Kulibri", einen Kulurverein, in dem sich kleinkunstbegeisterte Knüstenbewohner ein paar schöne Abende machen, indem sie sich zum Beispiel das GlasBlasSwing Quintett einladen.
Dass stattdessen ein gewisses GlasBlasSing Quintett auftrat sollte nicht der Grund gewesen sein, dass hier und da Stühle leer blieben. Überliefert ist, dass fadenscheinige Ausreden wie Kommunionen, Konfirmationen und das wirklich bombastische Wetter herangezogen wurden, um sich für sein Fernbleiben irgendwie im Dorf zu rechtfertigen. "Selbst schuld" kann ich da nur entgegnen.
So fanden wir uns in Reihe Drei (bzw. Zwei - Mutige gab's in Brilon nicht) zwischen lauter netten Brilonern und deren Nachwuchs. Mein erster Gedanke ist da jedesmal sofort:
Was hätte ich als kleiner Dotz von Mukkerstarre gehalten? Und: Hätte ich mich nicht auch gewundert, warum bei Body-Art soviel gelacht wird?
Neben uns zumindest wurde an den schlüpfrigen Stellen konsequent nachgefragt ("Mama, warum lachen die?"... "Boah Mama. Du musst mir aber eine Antwort geben!") oder einfach mitgelacht. Hier wächst wirklich eine kleinkunstbegeisterte Generation junger Briloner heran. Die haben sich eben erst von der ersten Pulle getrennt, da erzieht man sie schon zum Einsatz der gläsernen Pendant. Hut ab, ihr Briloner.
Kein Hut, sondern ein Brillenglas war übrigens zwischenzeitlich bei Endie ab. Peter wird ja nicht müde, auch KmdD mit reichlich Sonnenbrillen zu schmücken. Das Exemplar, dass er Endie aufs Nasenbein schob, hatte den Touralltag allerdings scheinbar satt. Jedenfalls trennte es sich vom rechten Brillenglas und ließ sich auch nicht überzeugen, doch noch vollständig an Mukkerstarre teilzunehmen. So hatte Endie mehr Durchblick als geplant und erinnerte irgendwie an diverse Piratenfilme.

Dabei sind sie doch erst in gut einer Woche auf hoher S(pr)ee.


Kulturhauptbad 2010

Wieder liegt ein Konzertwochenende hinter mir.
Am 23. waren wir in Oberhausener Kulturhaupt- bzw. Ebertbad - ich muss nicht extra betonen, dass ich hier immer besonders gern hinfahre. Ambiente, Bar und ausnahmslos netten Leute machen einfach Spaß. Wie immer waren Licht und Ton super und ich hätte mir sicher ne Blutblase an den rechten Zeigefinger fotografiert, hätten die Fotomotive nicht ständig Flaschen oder Mikrofone mitten im Gesicht... Manchmal ist es einfach schwer, ein Flaschenmusikfan zu sein.
Unverständlich war mir, dass in diesem grundsätzlichen Kleinkunsttempel Stühle leer blieben. Wo waren denn die kleinkunstaffinen Oberhausener? Bei dem schönen Wetter wahrscheinlich in ihrer inzwischen schon nicht mehr ganz so neuen Mitte am "Tschentro"-Boulevard (um hier mal mediterranes Flair zu versprühen), mit ner Grillwurst am Rhein-Herne-Kanal? Oder gar ihrem RWO zu den Löwen nach München nachgereist?
Da wären sie besser mal ins Konzert gekommen, denn applaudiert wurde dort mindestens genauso viel, und dass "Tschentro" und RWO am Ende des Abends "ständige Ovationen" bekamen, möchte ich bezweifeln. Vier Zugaben ertrampelten und -jubelten sich die Oberhausener Badbesucher. Das war richtig chic!
Dass Endie beim Zusammenbau des wohl sperrigsten Instrumentes ein kleiner Fauxpas unterlaufen war, den er bei dessen Einsatz zwar bemerkte, dann aber doch nicht mehr beheben wollte, fand ich persönlich auch chic. Das sagen ich aber keinem. Das wäre vielleicht gehässig oder gemein. Also psssst. Es führte auf jeden Fall bei allen Fünf zu diversen Missklängen. Aber die hat niemand gehört. Wirklich. Fast niemand. ;-)
Aber wer ist auch schon jeden Abend perfekt vorbereitet? Eben.
Ein Zuschauer allerdings, der war vorbereitet. Derart gut sogar, dass er beim Westernmedley beinahe hätte gegen sich selbst antreten müssen, erkannte er zuerst ***** ("piiieeep") und dann auch ****** ("piiieeep") und brachte Frank und Möhre am Loopgerät nahezu an die Repertoire-Reserven.
Dass er sich später auch mit 7:5 durchsetzte und Preise, Preise, Preise abräumte, muss ich wahrscheinlich gar nicht mehr extra erwähnen, ihr habt es euch schon gedacht.
Die Motivation dieser manngewordenen Jukebox reichte im Übrigen soweit, dass er auch das Fanta4-Medley erriet. (Nein, an dieser Stelle im Programm kann man bis auf Erkenntnisse leider nichts gewinnen.)
Nach einem Absacker an Frau Überalls ganz und gar privater Theke - alles zu Ehren des "Tag des Bieres" natürlich - endete für uns der Abend in der Badeanstalt.

Wenn ihr demnächst ins "Tschentro" fahrt, macht einen Zwischenstopp und legt am Beckenrand im Ebertbad besser schonmal ein Handtuch auf einen der Stühle - ihr dürft davon ausgehen, dass beim nächsten GBSQ-Konzert kein Platz mehr leer bleibt.


Mittwoch, 21. April 2010

Bloggerstarre

Alle ma' wach werden!
Ich wische hier mal den Staub von den Buchstaben und melde mich zurück.
Wird doch auch Zeit - Zeit für einen mittelgroßen Blick zurück auf reichlich Konzerte seit dem Abend im ABC-Schuhkeller. Dermaßen reichlich, dass ich meinen Kalender zur Hand nehmen muss, um sie auf die Reihe zu bringen. Hattingen, Hude, Höntrop, Hamm, Holzwi... nee, falsche Band.
Da wären zum Beispiel:
Ein Abend im Senftöpfchen Köln am, ein sagenumwobenes Konzert im Lincoln-Theater Worms, tags drauf Variété-Feeling und Zaubershowerwartungen im Chat Noir in Trier und glatte 48 Stunden später dann ein wieder ein unterirdisches Konzert (also eins im Untergeschoss, ihr versteht schon richtig) im Pantheon Bonn.
Nach einer kleinen Pause (gefüllt mit anderen Konzerten natürlich) brachte der Nikolaus uns als JahresFlaschenAbschluss noch die Aufzeichnung des Comedy Lab in Köln. Anschließend dann wieder eine kurze Pause, einige andere Konzerte und Ende Januar ein pompöser GBSQ-Jahresauftatkt im Heinz-Hilpert-Theater in Lünen und ein sportlich abgeschlossener Abend im Hundertmeister Duisburg. Wer in Lünen neben Ira und mir saß, in Duisburg gegen mich kickerte und kurz darauf gemeinsam Urlaub plante, ist überliefert...
Weiter ging's leider erst nach reichlicher Pause im April mit zwei Konzerte in Kaarst und Soest.
Und genau da, also hier, also jetzt, bin ich aus der Bloggerstarre erwacht und steige wieder ein...