GlasBlasSingBlog - Flaschenmusik aus Konsumentensicht

Samstag, 4. Dezember 2010

"Dich kenn ich, du bist nicht Frau Naumann!"

Wer in Chorweiler seinen Kleinwagen am Liverpooler Platz parkt, klaubt erstmal seine Habseligkeiten zusammen, bevor er doppelt abschließt und sich auf den Weg macht in Richtung Bürgerzentrum. Die Namensgebung spricht ja schon nicht für die edelste Wohngegend und die zwielichtigen Typen am nahen Bahnhof fühlten sich in Liverpool sicher ebenso zuhause und könnten sich ähnlich schlecht hier wie dort verständigen.
Vielleicht ist das übertrieben und man sitzt einem Vorurteil auf. Nur weil die Häuser höher sind und die Mieten niedriger muss die Sorge um's Navi doch nicht unbedingt größer werden. Naja, ob übervorsichtig oder nicht. Ich hab Uschi mal mitgenommen zum Konzert. Safety first!

Da standen wir also, Lisa, Uschi und ich. Bis zwanzig nach sieben im Foyer, denn "die Künstler brauchen so lange für's Licht und die Mikros, dabei haben die doch gar keine Instrumente" (sagte zumindest eine fleißige Mitarbeiterin), bis man uns einließ.
Da saßen wir also, Lisa, Uschi und ich. In einem wirklich seltsamen Saal. Klar, immer nur Kopfbühnen sind langweilig. In Chorweiler sah man das scheinbar ähnlich, Anfang der '80er, und bastelte sich eine Bühne ins Bürgerzentrum, die vor Ecken und Kanten nur so strotzt. "Zweite Reihe, Mitte", war hier leider nicht zu machen. Denn Mitten gab's hier je nach Betrachtungswinkel mehrere. Entwurf und Konstruktion dieses Saals waren dabei scheinbar derart kostenintensiv, dass man es sich vermutlich nicht mehr leisten konnte, ausreichend und wohl platziert Boxen zu verteilen. Im Gegenzug stand allerdings eine Treppe zwischen Bühne und erster Reihe planlos im Raum.
Crazy Chorweiler.

Crazy war im übrigen auch das Publikum. Von wegen "...aber alles Deutsche!" - Wer deutsch verstand, und sei es auch nur als Fremdsprache, schunkelte und sang, dass es ein Fest war. Wer kein Wort verstand hatte offenbar trotzdem Spaß, wusste allerdings auch mit eindringlichsten Schunkelbefehlen nichts anzufangen. Sorry, no schunkeling in der ersten Reihe. Vielleicht kann man da noch ein Sprachenlied draus machen?! Oder wie die Bahn, alles ins Englische übelsetzen.

Da geht doch was.
Thank you for visiting Cologne Choir'caushe ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen