...mal ganz was anderes. Keine Flaschenmusik nämlich, sondern "Mehrwertkabarett" haben wir heute gesehen. Ihr fragt euch welchen besonderen Mehrwert ein Kabarettabend haben kann?!
Timo Wopp leistet Lebenshilfe. Egal, ob er die oberen Zehntausend, die absolute Bildungselite oder den einfach Mann von der Straße vor sich hat, er berät (zu einem kleinen Unkostenbeitrag) jeden.
Unglaublich schnell, absolut auf den Punkt und nebenbei ziemlich "freeeesh". Erziehung, Finanzen, Sexualität. Der studierte Betriebswirtschaftler kennt sich umfassend aus und er teilt sein Wissen. Denn, und das ist der Clou: Er ist fehlerlos, er weiß alles und wenn man's genau nimmt ist er ein bisschen wie Jesus... sagt er.
Dass Timo Wopp nicht nur in einem aberwitzigen Tempo einen lebenserleichternden Tipp nach dem anderen gibt ("Sie haben zwei mehrere Kinder? Machen Sie eins zu ihrem Liebling. Sagen Sie den Kindern aber nicht wer der Liebling ist. Sagen Sie nur, dass Sie den Nichtliebling an der nächsten Raststätte stehen lassen... so sparen Sie sich die lästigen Pausen!") sondern auch noch einer der besten Jongleure Deutschlands ist ("Das sage ich nicht selbst, das wird über mich geschrieben... auf meiner Webseite!") macht sein Soloprogramm "Passion" zu etwas wirklich besonderem. Zu Mehrwertkabarett.
Vor der Pause hält er sich mit der Jonglage noch vornehm zurück, trägt Jackett und lässt sein Können nur hier und da kurz aufblitzen. Nach der Pause haut er mächtig auf den Putz. Wobei er wohl eher sagen würde: "Auf die Kacke" - denn obwohl dieser smarte junge Mann eher aussieht wie der angepasste BWLer von nebenan, brav drumherum reden ist seine Sache nicht.
Dass er noch mehr kann als Kabarett zeigt er dann in der zweiten Hälfte. Und es wird schnell klar, wen man da vor sich hat. Denn dann jongliert er los. Und wie. Bis dahin hatte man alle Synapsen voll zu tun seinem rasanten packenden Vortrag zu folgen. Jetzt fliegen Bälle, Keulen, Fächer, Cigar-Boxes, dass man vor lauter Staunen kaum zu Applaudieren in der Lage ist.
Warum er dazu auf offener Bühne aus dem schwarzen Anzug in ein Elefantenkostüm wechselt solltet ihr euch selbst ansehen.
Was für ein Typ. Was für ein Abend. Dass es die Premiere des ersten (!!!) Solos war fällt schwer, zu glauben.
Wer einen Blick in Timo Wopps Referenzen riskiert weiß schnell, dass die Souveränität nicht von ungefähr kommt. Jahrelange Erfahrung auf Variétébühnen, in Dinner-Shows, als Keynote-Speaker und in der "unternehmensbezogenen Live-Kommunikation" (Ja, sowas "seriöses" macht der Typ mit dem Elefantenoutfit auch. Dann vermutlich ohne Elefantenoutfit...) zahlen sich schließlich aus.
Ich hoffe auf den einen oder anderen Termin in der Nähe. Nicht nur in meiner, auch in eurer Nähe.
Dann hilft er auch euch, tanzt für euch und schwitzt für euch.
In diesem Sinne: "Move!"
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